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Ratgeber: das erste Telefonat

von Redaktion

Das Kennenlernen über eine Singlebörse oder ein Dating-Portal erfolgt im Prinzip in drei logischen Schritten:

  1. Mail- und Chatkontakt
  2. Telefonat (auch mehrere)
  3. Persönliches Treffen.

Wobei der Zwischenschritt das „Telefonieren“ mitunter auch wegfällt. Allerdings empfiehlt es sich aus verschiedenen Gründen, das Gespräch am Telefon durchzuführen. Denn so kann Frau oder Mann sich Enttäuschungen ersparen und auch Erwartungen herunterschrauben, denn zwischen dem geschriebenen und dem gesprochenen Wort können Welten liegen. In der Praxis kommt es durchaus vor, dass sich zwei beim ersten Telefonat schon nicht verstehen oder auf einer Welle schwimmen und ein Treffen sich dann erübrigt.

In diesem Ratgeber erfahren Sie, wann und wie das erste Telefonat mit dem auserwählten Chatpartner in der Singlebörse stattfinden kann/soll und erhalten Tipps, wie Sie sich richtig verhalten und zwar auch in brenzligen Situationen. Weiter möchten wir auf ein Phänomen eingehen, das beim Kennenlernen über Singlebörsen und Partnerportale gar nicht selten ist und die Beteiligten sehr verunsichern kann: Verlieben in die Stimme des anderen und daraus mehr ableiten, als es eigentlich ist.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für das erste Telefonat?

Eine konkrete Empfehlung kann es hier nicht geben, weil Menschen in ihren Reaktionen und gerade in den Emotionen und Erwartungen nun einmal nicht genau berechenbar sind. Meist beginnt alles mit einer Mail, weitere Mails folgen, evtl. kommen auch längere Chats in Singlebörsen, die das anbieten, in Frage. Allerdings sollte sich jeder vor Augen führen, dass sein Gegenüber viel schreiben kann, ohne dass daraus irgendeine konkrete Persönlichkeit abzuleiten ist. Die Gefahr, dass andere sich verstellen oder Dinge verschweigen, ist bei dauerhaftem Mailen und Chatten groß, eine wirkliche Verbindung entsteht nicht, irgendwie kommt man nicht weiter. Wenn das Interesse geweckt ist, sollte das erste Telefonat relativ zügig erfolgen, meist ist das schon nach wenigen Mails oder einigen Chats der Fall.

Wer ruft wen an?

Wer wem die Nummer gibt und den ersten Schritt macht, bleibt offen, denn wir leben ja im Zeitalter der Emanzipation und das Smartphone gehört zur Standardausrüstung der 20- bis 50-jährigen Singles. Die Festnetznummer sollte vorerst tabu bleiben, denn daraus lassen sich durch gezielte Recherche auch Adressdaten ermitteln und das ist dann doch noch zu früh. Generell sollten Wohnadressen und zu persönliche Details nicht über das Internet und auch nur in gewissem Rahmen über den telefonischen Kontakt ausgetauscht werden.

Ein spontanes erstes Telefonat ist möglich, wenn es bei beiden gerade zeitlich gut passt. Ansonsten sollten Sie immer einen Termin verabreden. Das zeigt einerseits Grenzen auf, die es zu wahren gilt und wird auch dem Anspruch an ein solches Telefonat gerecht, denn in Hetze und unter Termindruck ist selbst ein Telefonat mit einen interessanten Single nur halb so interessant.

Jetzt wird es spannend – Die ersten Minuten am Telefon und die Gesprächsführung

Wir geben jetzt keine Anleitung, nach dem Motto: Das sollten sie sagen und das nicht. Sprechen Sie frei von der Leber weg und möglichst gut gelaunt mit einem Lächeln auf den Lippen, das macht die Stimme freundlich, warm und sympathisch. Denken Sie daran, auch Ihr Gegenüber ist gerade aufgeregt und muss sich erst einmal fassen. Daher stellen Sie im besten Fall keine schwierigen Fragen, schon gar nicht über Beziehung und Liebe, sondern üben sich zunächst im Small Talk. Im besten Fall ergibt sich das Gespräch von allein und auch Fragen tauchen nach Interesse auf und werden nicht nach einem Katalog abgearbeitet. Schon nach den ersten Minuten ist meist klar, ob das Telefonat weitergeführt wird oder ob sich beide so gar nichts zu sagen haben. Ist dem so, dann ist es sinnvoll, das Telefonat zu beenden, hier gibt es wohl keine Basis. Auch wenn das Gegenüber aufdringlich, vulgär oder gar beleidigend wird, ist es angeraten, die andere Person höflich aber bestimmt aus der Leitung zu komplementieren und spätestens in einer letzten Nachricht den Kontakt für beendet zu erklären.

Höchstpersönliche Daten, die eigene Lebens-, Liebes- und Problemgeschichte sind kein Gesprächsstoff für das erste Telefonat, heben Sie sich solche Infos für ein späteres intensives Kennenlernen auf und geben Sie nur nach und nach Wissenswertes über sich preis, wenn Sie das Gefühl haben, es lohnt sich und der andere kann damit vertrauensvoll umgehen. Wichtig sind erst einmal einfache Eckdaten (Beruf, Hobbys, Interessen, Familie), die Ihnen helfen abzuschätzen, ob sich Ihr erstes Online-Bild mit dem telefonischen Eindruck deckt.

Ehrlich sein ist eigentlich oberstes Gebot und das bei allen Fragen, die Sie beantworten möchten. Denn alles, was Sie vor einem persönlichen Treffen verschweigen, beschönigen oder in ein anderes Licht rücken, führt dazu, dass sich das Gegenüber ein Bild von Ihnen macht, das der Realität nicht entspricht. Die Enttäuschung folgt auf dem Fuß, wenn die Fassade und das Lügengerüst spätestens beim ersten Date in sich zusammenbrechen.

Zeitlimit für das erste Telefonat setzen

Auch wenn es bei einer super angenehmen, schönen oder erotischen Stimme schwer fällt: Setzen Sie sich selbst ein Zeitlimit, z.B. 15 Minuten, für das erste Telefonat. Das hält die Spannung aufrecht und es wird zu einem weiteren Telefonat kommen können bzw. der Kontakt intensiviert sich auf verschiedenen Ebenen.

Gleich ein Treffen verabreden oder lieber noch öfter telefonieren?

Wie Sie das handhaben, entscheiden Sie ganz alleine. Die Erfahrungen vieler Singles zeigen jedoch, dass ein zügiges Treffen die beste Möglichkeit ist, um sich vor falschen Bildern, Enttäuschungen und einer voreiligen Verliebtheit zu schützen. Denn obwohl die Stimme mehr Persönlichkeit offenbart als eine Mail oder ein Chat, sind dennoch nicht alle Ungewissheiten zweifelsfrei zu klären und ob im realen Leben ein Funke überspringen kann, ist nicht ohne ein Date zu erfahren. Es gab und gibt immer wieder Singles, die telefonieren stundenlang, wochenlang, monatelang, schieben ein Treffen auf und wenn Sie sich dann das erste Mal live und in Farbe sehen, dann ist da so rein gar nichts mehr. Je schneller Sie ein Treffen verabreden, umso eher sehen Sie relativ klar.

Telefonliebe – Gibt es das wirklich?

Jein – Wenn sich zwei über das Telefon verlieben oder das so empfinden, stundenlang quatschen, Zeit und Raum vergessen, dann ist das ein Phänomen, das allein von der Vorstellungskraft, einer vertrauten und angenehmen Stimme und den gegenseitigen wohltuenden Worten lebt. Oft fühlen Singles, die sich über das Telefonieren verlieben, eine starke Seelenverwandtheit, aber im Prinzip sagen sich beide das, was jeder gerne hören würde, denn es geht auch unbewusst darum, zu beeindrucken, den anderen für sich zu gewinnen. Das reale Leben wird erst einmal ausgeblendet. Wer merkt, dass ihm sowas gerade passiert, sollte gegensteuern und im nächsten Schritt auf ein reales Treffen bestehen, sonst verbringt er oder sie vielleicht viel Zeit mit dem Bauen von Luftschlössern und Traumbildern, die im Nachhinein besser hätte genutzt werden können.

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