Wer sich in einer Single- oder Partnerbörse anmelden möchte, muss zunächst einen Nickname (Benutzername, Spitzname) festlegen. Die einen hauen einfach etwas in die Tasten, ohne groß darüber nachzudenken. Die anderen sitzen wirklich lange an einem passenden Pseudonym und wenn sie meinen, eines gefunden zu haben, dann ist es schon vergeben.
Man mag es nicht glauben, aber ein zum Typ und Profilfoto passender Nutzername erhöht die Chancen auf Wahrnehmung und Kontaktaufnahme von interessierten Singles. Bestimmte Spitznamen schrecken sowohl männliche als auch weibliche Singles sogar ab, weil sie in einer gewissen Richtung negativ besetzt sind. Dazu gehören Verniedlichungen wie Zuckerbärchen oder Papalöwe ebenso wie überhebliche Nicks a la Mr. Perfect 29 oder Schönheit und Benutzernamen, die ein- oder zweideutige Absichten erkennen lassen – z. B. Superlover, böser Junge, Hotlady. Die Folge: Das Profil wird erst gar nicht angeklickt, auch, wenn sich hinter dem Nick eigentlich ein wirklich toller Single verbirgt.
Worauf kommt es an, wenn der Nickname die Aufmerksamkeit potentieller Kandidaten erregen soll? Und wie zeigt sich der Aufbau? Besteht er nur aus einem oder mehreren Worten? Ist es sinnvoll Zahlen und Zeichen zu integrieren? Kurz oder lang? Der Ratgeber gibt Aufschluss und wertvolle Tipps.
Der Nickname als Markenbotschafter der Persönlichkeit
Stellen Sie sich vor, Sie sollten für sich selbst „Werbung“ machen und das mit möglichst wenig Worten? Dazu müssen Sie einen, zwei oder drei Aspekte Ihrer Persönlichkeit hervorheben und diese kreativ formulieren. Denn der Nickname ist eine Art Markenbotschafter für Ihre Persönlichkeit in der Singlebörse. Dabei sind einige ungeschriebene Regeln zu beachten, denn nicht jeder Aspekt kommt im Nickname gut an. Fragen Sie sich also bei den Ideen für den geeigneten Namen auch, wie eine andere Person diesen auffassen oder assoziieren könnte.
Singlebörsenprofil: Das sollten Sie in einem Nicknamen vermeiden
So manches Wort kann den Nicknamen verderben, ihn für andere belanglos und nichtssagend machen. Mitunter rückt es die Person hinter dem Namen in ein falsches oder gar schlechtes Licht. Beachten Sie daher Folgendes:
- Optische Merkmale wie schön, attraktiv, füllig, schlank, gepflegt. Sie tun nichts zur Sache und haben hier keinen Stellenwert, wirken eher überheblich, selbstverliebt oder abschreckend. „Blauäugig“ ist sogar ein Beispiel für ein zweideutiges Merkmal, denn naive und leichtgläubige Menschen werden auch als blauäugig bezeichnet.
- Anzüglichkeiten, sexuelle Anspielungen oder Vorlieben vermitteln dem Gegenüber eine klare Botschaft: Der/Die will nur das eine.
- Klassische Kosenamen sind eine persönliche und intime Angelegenheit und haben daher in einen Nickname für die Singlebörse nichts zu suchen. Noch dazu handelt es sich bei zahlreichen Kosenamen um wenig schmeichelnde Verniedlichungen, die nicht unbedingt für die Öffentlichkeit geeignet sind.
- Der Beziehungsstatus ist im Nickname überflüssig.
- Keine selbstbeschreibende Adjektive, die verherrlichen, Bedürftigkeit oder negative Erfahrungen ausdrücken wie perfekt, unübertroffen, einsam, schüchtern, ewigsuchend, enttäuscht.
- Keine Worte verwenden, die falsche Vorstellungen wecken.
- Auf das Zuviel an Romantik, Poesie und Kitsch im Namen verzichten.
- Kein echter Name! Zur Wahrung der Anonymität sollte der Benutzernamen nicht den realen Vor- und Zunamen enthalten. Wer jedoch einen außergewöhnlichen Zweitvornamen hat, kann diesen wirkungsvoll für den Nickname nutzen.
Profile auf Singlebörsen: Ideenfindung für einen faszinierenden Nickname
Als erstes kommt das Brainstorming. Schreiben Sie alle positiven Charaktereigenschaften auf und wählen Sie diese aus, die sich wirklich gut anlesen und nicht in Verbindung mit den No-gos wie Überheblichkeit, Selbstverliebtheit, negativen Assoziationen stehen.
Was fällt Ihnen spontan zu Ihrem Typ ein, was macht Sie aus, wofür lieben Sie andere? Notieren Sie diese Dinge und treffen Sie auch hier wieder eine Auswahl.
Anleitung zum Finden eines guten Nicknamens
Gibt es eine Beschäftigung, ein spezielles Freizeitinteresse oder Engagement, für das ihr Herz laut schlägt und das Sie auch mit einem potentiellen Partner teilen möchten? Welche der Jahreszeiten favorisieren Sie: Frühling, Sommer, Herbst oder Winter? Mit welcher Farbe würden Sie Ihre Person in Verbindung bringen oder was ist Ihre Lieblingsfarbe? Gibt es besondere Film- oder Buchhelden, die Sie seit jeher begeistern – Schauspieler, Musiker, berühmte Persönlichkeiten? Fallen Ihnen spontan Film- oder Musiktitel ein? Lassen Sie jetzt die Gedanken abschweifen und der Fantasie freien Lauf. Bilden Sie Fantasiewörter, die Ihnen Bilder vor Augen führen und schreiben Sie diese auf.
Nun haben Sie schon einige Worte zusammengetragen, jetzt gilt es, zu filtern, zu streichen, Prioritäten zu setzen, Wortkombinationen auszuprobieren und diese mit Humor und Spannung zu würzen. Üben Sie sich in Wortschöpfungen, die ihre gesammelten Begriffe zu einer Einheit zusammenbringen, die Sie selbst begeistert. Denn nur, wenn Sie von Ihrem Nickname überzeugt sind, wird er auch bei anderen die Initialzündung auslösen. Lassen Sie gute Freunde oder Angehörige einen Blick auf Ihre Ideen werfen, denn deren Reaktion zeigt, wie andere den Benutzernamen auffassen und bewerten.
Lassen Sie sich Zeit und schlafen Sie eine oder mehrere Nächte über die Ideen, mitunter kommt auch eine kreative Eingebung, die scheinbar nichts mit den bereits gefundenen Wortschöpfungen zu tun hat. Das Gehirn arbeitet im Hintergrund und hat einen wichtigen Verbündeten: Das kluge Unbewusste, das wie von selbst auf die richtigen Worte kommt, wenn man ihm die Ruhe dazu lässt.
Tipp: der wohlklingende zweite Vorname als Nickname
Nicht wenige Menschen können mit einem zweiten Vornamen aufwarten. Den einen gefällt er weniger, andere hingegen sind so stolz auf den zweiten Vornamen, dass sie ihn auch gerne mit dem ersten Vornamen verbinden. In einer Singlebörse kann ein attraktiver und eher seltener Zweitvorname sehr gut als Accountname genutzt werden, wobei gleichzeitig die Anonymität gewahrt wird. Schöne Vornamen haben einen hohen Anziehungswert und das nicht nur in der Singlebörse. Wie Experten herausgefunden haben, kann der Vorname durchaus sehr viel Macht ausüben. Er entscheidet über Anerkennung und Erfolg, beruflich wie privat. Lautet der zweite Vorname z.B. Maximilian, Marvin, Elias, Sophia, Bernadette, Natalie, dann wird die Aufmerksamkeit darauf gelenkt.
Anglizismen im Nickname – ja oder nein?
Englische Worte in Nicknamen sind keine Seltenheit, oft werden sie mit deutschen Worten gemixt. Ob Anglizismen generell eine gute Idee sind, darüber lässt sich streiten. Zwar sind die Begriffe in der Regel für jeden auch ohne Englischkurs einfach verständlich, dennoch werden sie vom Profilersteller gerne genutzt, um damit einen kleinen Verhüllungsschleier über den Nickname zu legen. Bad Girl klingt doch viel besser als Böses Mädchen und LoveDreamer nicht ganz so kitschig wie Liebesträumer. Allerdings haftet den gängigen englischen Wörtern auch Einfallslosigkeit an, weshalb viele Singles über solche Nicknames hinwegsehen. Wer den Mainstream durchbrechen will, muss sich bei der Verwendung von Anglizismen schon etwas mehr Gedanken machen.
Profilfoto und Nickname sollten sich optimal ergänzen
Um es ganz krass zu sagen: Der Nickname sollte wie die Faust aufs Auge passen und eine Einheit mit dem Profilfoto bilden, die förmlich zum Klicken auffordert. Vor allen Dingen dürfen sich Spitzname und Bildausdruck nicht widersprechen. Der Single, dessen Profilbild eine neutrale bis ernste Mimik zeigt (ist bei Passbildern der Fall), sollte also auf einen Benutzernamen wie beschwingter Musikus verzichten. Mag sein, dass er das ist, aber dann sollte er auch ein Profilfoto wählen, auf dem er locker und mit einem Lächeln im Gesicht rüberkommt. Ein Profibild, das beim Sport, Hobby, bevorzugten Freizeitaktivitäten entstanden ist, bietet die beste Steilvorlage, um einen Nickname mit Flirtfaktor zu kreieren.
Aufbau/Zusammensetzung des Singelebörsen-Nicknames
Im Idealfall zeigt sich der Spitzname für die Singlebörse weder zu lang, noch zu kurz, enthält nach Möglichkeit wenig bis gar keine Satzzeichen und Zahlen. Kurzum, er ist eine Wortschöpfung, die etwas über die Person verrät und neugierig macht. Der Nick soll Initialzündung haben. Es lohnt sich wirklich, sich mit dem Aufbau und der Zusammensetzung zu beschäftigen und die Wortschöpfungen in einem Textdokument auszuprobieren.
Bei Wortzusammensetzungen darf der Nickname nicht zu lang werden. Das sieht einerseits komisch aus, andererseits verwirrt es den User. Der Name sollte 20 bis 25 Zeichen nicht überschreiten. Was Groß- und Kleinschreibung betrifft, so ist es eine Frage der guten Lesbarkeit und der optischen Wirkung. Deshalb heißt es hier, die verschiedenen Möglichkeiten zu visualisieren. Beispiele: fröhlicherSternegucker, fröhlichersternegucker oder Fröhlicher-Sternegucker.
Mit Zahlen ist das so eine Sache. Meist werden Geburtsdatum oder Alter gewählt. Diese „Angaben“ sind jedoch im Nickname eher überflüssig und haben wenig Aussagekraft. Wenn Zahlen, dann solche, die Fragen auslösen oder den Nickname auf humorvolle Art unterstreichen. Jemand, der sich für Motorräder und amerikanische Highways begeistert, kann als Nickname Route66 wählen. Das passt und sieht auch optisch gut aus.
Satzeichen wie Punkt, Binde- oder Unterstrich können den Spitznamen besser lesbar machen, sollten aber sparsam eingesetzt werden. Nicht selten sind Zahlen und Satzzeichen auch eine „Verlegenheitslösung“, weil der erstellte Nickname schon vergeben ist. Davon ist jedoch abzuraten, weil ein solcher Name nicht einzigartig ist, weil ihn ja schon jemand hat. Die Anpassung mit Zahlen oder Satzzeichen sorgt eher für Irritation.
Fazit: Ein wenig Mühe bei der Wahl des Spitznamens schadet nicht
Unterm Strich zählt das gesamte Profil, wenn es darum geht, in Singlebörsen wahrgenommen zu werden. Denn so oberflächlich wie immer behauptet, sind die Singles nicht. Je mehr Informationen das Profil enthält, umso eher melden sich Interessierte, die auf der gleichen Wellenlänge liegen und das lästige Aussortieren bleibt erspart.
Ein einfallsreicher Nickname, interessante Profilfotos und ausreichend Informationen, die erkennen lassen, was gesucht wird, sind das A und O. Doch beim Spitznamen fängt es meistens an. Machen Sie sich also ein wenig mehr Mühe und freuen Sie sich selbst über die gute Wahl. Am besten ist es, Sie können sich mit dem Nicknamen identifizieren. Er gibt einen ersten kleinen Einblick in Ihre Welt und macht neugierig.