5 gute Wege, eine Beziehung richtig zu beenden

Beziehung richtig beenden

Eine Beziehung mit Verstand, Anstand, Rücksicht und Takt zu beenden, ist keine einfache Angelegenheit. Gerade deshalb wird dieser Punkt gerne bis zum Sankt Nimmerleinstag aufgeschoben, was die Sache keineswegs leichter macht.

Feige und furchtbar respektlose Lösungsmöglichkeiten für das „Schluss machen“ bieten sich per SMS, Messenger, über soziale Medien, in einem Telefonat oder Brief. Es soll sogar Menschen geben, die Hals über Kopf ihren Partner verlassen und auf einmal wie vom Erdboden verschluckt sind. Über diese unverschämte Art eine Beziehung zu beenden, geht es in diesem Artikel nicht.

Der Ratgeber zeigt 5 gute Wege auf, um eine Beziehung zu beenden, so dass sich beide Beteiligten danach noch in die Augen schauen können.

Eine Kommunikation auf Augenhöhe ist ebenso wichtig wie das Setzen von Grenzen oder der geeignete Zeitpunkt und Ort für die Gespräche zur Trennung. Starke Emotionen sind oftmals im Spiel, weshalb viele Paare wortwörtlich im Streit auseinandergehen. Es braucht nicht nur den Mut der Offenbarung, sondern auch das Gefühl für die Person, die jetzt verlassen wird.

Voraussetzung ist, dass der Schritt von dem, der gehen will, gut überlegt ist. Und nicht zu vergessen: Die Absicht der Trennung und die Offenbarung gegenüber dem Partner ist noch keine Absolution. Je nach Dauer und Art der Beziehung, ist eine Trennung vielmehr ein Prozess, bei dem sich auch Chancen eröffnen können. Mitunter werden so erstmals Probleme und Themen angesprochen, die bisher ignoriert wurden.

1. Das persönliche Gespräch mit dem Partner suchen

Wer den Entschluss gefasst hat, den Partner zu verlassen, sollte die Beziehung stets nur persönlich beenden bzw. das Gespräch darüber mit dem Partner herbeiführen. Die genannten feigen und unverschämten Methoden kommen für einen loyalen, ehrlichen und fair handelnden Menschen nicht in Frage, denn so will niemand auf dieser Welt behandelt werden. Mit Gespräch ist auch ein Gespräch gemeint und nicht ein Satz mit fünf Worten. Beide Partner müssen die Möglichkeit haben, ihre Standpunkte und Fragen sowie erste Reaktionen loszuwerden.

2. Das Trennungsgespräch zur richtigen Zeit, am richtigen Ort führen

Die Nachricht, dass der Partner die Beziehung beenden möchte, wird vom anderen Partner je nach Ausgangssituation und Vorgeschichte der Beziehung unterschiedlich aufgenommen. Der eine fällt aus allen Wolken und in ein tiefes Loch, der andere fühlt Erleichterung, ein Dritter empfindet erstmal nur Wut oder eine kalte Leere.

Unabhängig davon, sollte das Gespräch über die Trennung nicht in Hektik, in Gegenwart anderer Personen, in relativ ungünstigen Lebenssituationen oder vor wirklich wichtigen Ereignissen stattfinden. Wenn beispielsweise der Partner gerade eine nahestehende Person verloren hat, sich in einer schweren Krankheitsphase befindet, beruflich relevante Termine, Prüfungen oder Abschlussarbeiten vor sich hat, kommt eine solche Botschaft wie das Beziehungsaus zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Wenn möglich, sollte erst wieder etwas mehr Ruhe und Routine in den Alltag des Partners einkehren, bevor das Gespräch gesucht wird.

Der richtige Ort ist der, an dem die Partner ungestört sind. Die gemeinsame Wohnung oder die getrennten Wohnungen der Partner sind eine Option, wenn sich zum Zeitpunkt des Trennungsgesprächs nur das Paar darin aufhält. Auf die gemeinsamen Kinder passen gerne mal die Großeltern auf oder ältere Kinder dürfen an diesem Tag Freunde besuchen. Bei guter Witterung bietet sich ein ruhiger Platz in der freien Natur, z.B. bei einem Spaziergang, sehr gut an. Die neutrale Umgebung erleichtert die Gesprächsführung, noch dazu baut Bewegung Spannung ab. Keinesfalls sollte ein solcher Trennungsschritt in der Öffentlichkeit, im Restaurant, in der Kneipe oder gar in der Disco gemacht werden. Ebenso ungeeignet sind Plätze und Orte, an denen das Paar besonders schöne gemeinsame Momente erlebt hat.

Es sollte ausreichend Zeit zur Verfügung stehen. Am Tag der Aussprache sollten beide Partner keine Termine mehr wahrnehmen müssen. Auch Freunde und Familienmitglieder haben an diesem Tag mal Pause.

3. Gesprächsführung: respektvoll, ehrlich, weitsichtig, feinfühlig

Wie ein Partner das „Trennungsgespräch“ beginnt und führt ist entscheidend für das, was der Verlassene davon mit in die Zukunft nimmt. Es gibt Verhalten in der Gesprächsführung, das schadet, verletzt und Vertrauen in andere Menschen nicht unbedingt fördert. Deshalb sollte sich der, der verlassen will, stets fragen: Schadet das, wie oder was ich gerade sage, einem von uns oder beiden jetzt oder eventuell später? Fair Schluss machen, funktioniert sehr gut, wenn folgende Punkte beherzigt werden:

  • Die Beteiligten sollten vor dem Gespräch möglichst entspannt, nicht emotional aufgewühlt oder gestresst sein.
  • Ehrlichkeit ist das A und O. Geschichten oder Vorwände zu erfinden, die nicht der Wahrheit entsprechen, zeugt nicht gerade von Respekt und Vertrauen. Rechtfertigungen oder Schönreden bringen nichts. Es geht um die reine Wahrheit, auch, wenn die noch so banal ist („Ich will einfach nicht mehr!“). Nur wer ehrlich zu dem anderen ist, kann die Trennung auch vor sich selbst besser verantworten.
  • Am besten bleibt die „Begründung“ für die Trennung kurz und knapp. Je mehr auf den Tisch kommt und aus der untersten Schublade gekramt wird, umso größer ist die Gefahr, dass der andere verletzt und beschämt wird oder gar aggressiv reagiert. Die meisten Menschen, die sich trennen wollen, können die Begründung in einem Satz formulieren.
  • Das Vermitteln der Trennungsbotschaft sollte sachlich, höflich und in einem freundlichen Ton geschehen.
  • Dem Gegenüber, das die Trennungsnachricht gerade erhalten hat, sollte ebenfalls Raum für Argumente gegeben werden, da sicher ein gewisses Maß an Redebedarf besteht. Nur irgendwann muss es auch ein Stopp geben, sonst mündet das Ganze in einer ewigen Diskussion, die für alle Beteiligten sinnlos ist.
  • Auf Vorwürfe, Beleidigungen, Äußerungen oder Meinungen anderer unbedingt verzichten. Ein No-Go sind Schuldzuweisungen. Warum es in einer Beziehung nicht mehr funktioniert, kann derart viele Gründe haben, nicht selten hat jeder der Partner seinen Teil dazu beigetragen.
  • Tränen und auch ein tiefer emotionaler Schmerz werden sich nicht vermeiden lassen, gerade, wenn der andere Partner für ihn eher überraschend vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Das sollte auch jedem zugestanden werden, allerdings ist zu verhindern, dass die Emotionen ausarten. Ein Rückzug aus der Situation sollte für beide jederzeit möglich sein. Ist ein erneutes Gespräch nicht mehr zeitnah zu realisieren, sollte wichtiges Unausgesprochenes abschließend in Textform dem Partner zugehen. Nur so ist eine abschließende Verarbeitung möglich.
  • Es kann sein, dass es nicht bei einem ersten Gespräch bleibt, insbesondere, wenn an der Beziehung mehr als nur Gefühle hängen, z.B. bei verheirateten Paaren mit gemeinsamen Kindern und/oder Eigenheim.

4. Die Trennung wie Erwachsene angehen und planen

Gefühle wiegen schwer für den Verlassenen, wenn er noch liebt. Der, der gegangen ist, möchte am liebsten jetzt keinen Kontakt mehr zum Expartner haben. Doch leider geht das nicht, wenn ein Trauschein, gemeinsame Kinder, gemeinsames Vermögen oder Schulden vorhanden sind. Das vergessen viele Expaare und machen sich das Leben unnötig schwer. Ist das Ende der Beziehung verkündet und sozusagen besiegelt, geht es daran, einen klaren Schlussstrich zu ziehen. Das beinhaltet u.a. die Scheidung zu beantragen, Unterhalts- und Vermögensfragen zu klären, neue Wohnungen zu suchen und zu beziehen. Ziel sollte sein, dass beide Partner sich rasch wieder ein eigenes Leben aufbauen und darin dauerhaft und finanziell gut zurechtkommen. Das funktioniert am Anfang nur mit gemeinsamer Planung, auch, wenn diese Überwindung kostet und sehr anstrengend sein kann.

5. Konsequent in der Trennung sein

Wer aus ehrlicher Überzeugung Schluss gemacht hat, der muss in diesem Entschluss auch konsequent bleiben. Der verlassene Partner kann durchaus Strategien entwickeln, um den anderen zurückzugewinnen, ihm permanent Szenen machen, ihn anfeinden oder sogar stalken. Alles ist theoretisch möglich und hat es praktisch schon gegeben.

Für diese Fälle sind klare Mantras wichtig, die immer wieder ins Gedächtnis gerufen und wenn nicht vermeidbar, dem Expartner klar und deutlich, am besten persönlich, mitgeteilt werden:

  • Ich wollte die Beziehung beenden. Es ist aus.
  • Es ist keine Phase der Unsicherheit oder des Prüfens. Die Trennung ist endgültig.
  • Auszeiten können die Beziehung nicht mehr retten.
  • Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

Wer die Beziehung beendet hat, muss nicht trösten. Das ist kontraproduktiv, denn es schafft wieder unnötig Nähe, die bei dem einen vielleicht falsche Hoffnung weckt und für den anderen unerträglich ist. Ein letzter Satz zum Abschied könnte lauten: „Es tut mir leid. Du bist ein liebenswerter Mensch. Die Zeit, die wir hatten, war gut und schön.“

Der, der sich getrennt hat, sollte Abstand halten, keine Gefälligkeiten mehr erweisen, stetes Kontaktsuchen nicht erwidern oder sich vom Expartner betüddeln lassen, wie man so schön sagt. Körperlichkeit oder gar Sex ist tabu, denn das wirkt unglaubwürdig.

Auf Freundschaft machen, das funktioniert bei frisch Getrennten in der Regel nicht. Vielleicht kann sich nach einer längeren Zeit ein „normaler“ Kontakt ergeben, aber seien wir ehrlich: Auch das ist eher die Ausnahme als die Regel.

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