Im klassischen und engen Sinne ist ein Blind Date ein Treffen zwischen zwei Personen, die sich zuvor weder jemals gesehen haben, noch etwas übereinander wissen. Im Zeitalter des Online- und Mobile Datings wird dieser Begriff weiter gefasst und allgemein als Verabredung zweier Personen bezeichnet, die sich zum ersten Mal im realen Leben begegnen. Bilder sowie Informationen werden hier bereits im Vorfeld ausgetauscht, auch gehen den meisten Treffen schon Telefonate oder Video-Chats voraus. Bleiben wir aber zunächst beim klassischen Begriff und beleuchten die Thematik näher.
Ein echtes Blind Date – Zusammenkunft mit einer völlig unbekannten Person
Es gibt kein Bild, vielleicht nur einen Vornamen und einige Eckdaten wie Größe, Haarfarbe, Gewicht, mitunter noch ein paar Interessen. Oftmals fehlen aber auch beim echten Blind Date diese Informationen. Kurzum, man lernt jemanden kennen, ohne überhaupt etwas über ihn zu wissen. Das erhöht einerseits die Spannung, andererseits schürt es auch Erwartungen und Enttäuschung. Im digitalen Zeitalter sind Singles auf Partnersuche zunächst einmal auf die Optik fixiert, nicht zuletzt durch Apps, anhand derer durch Wischen und Swipen lediglich nach dem Aussehen entschieden wird. Ein Blind Date im klassischen Sinn ist also eine Art Lotterie, denn niemand weiß, was ihn erwartet. Aber auch ein oder mehrere Bilder, die im Vorfeld ausgetauscht werden oder auf Online-Profilen sichtbar sind, bedeuten nicht automatisch, dass sich dahinter auch wirklich dieselbe Person verbirgt. Es gibt unzählige Berichte von Menschen, die in der Realität eine ganz andere Person getroffen haben, z.B. weil das Foto falsch oder zu alt oder unscharf war.
Blind Date: die Möglichkeiten
Kontaktanzeigen in Zeitungen, Magazinen oder online gehören zu den typischen Optionen für ein Blind Date. Es werden einige Zeilen via Brief oder Mail ausgetauscht und eine Verabredung vereinbart. Auch Familie, Freunde oder Bekannte, die „verkuppeln“ wollen, können ein echtes Blind Date arrangieren.
Die Neuzeit hält aber noch einige andere Möglichkeiten bereit, die regen Zuspruch finden. Dazu gehören organisierte Blind Dating-Veranstaltungen wie Singlepartys, Single-Dinner, Jumping Dinner, Dinner in the Dark, Speed Dating, Silent-Dating, Power Dating, Slow Dating. Diese Formen der Blind Date Events sind durch die Planung und festgelegte Locations zudem sehr sicher und es kommen immer mehrere Menschen zusammen, weshalb sich auch der Erfolgs- und Spaßfaktor erhöht.
Sie haben dazu noch weitere Vorteile, denn wer dort hingeht, beweist Mut auf fremde Menschen zuzugehen, ist weniger voreingenommen und offen für neue Personen, kann Leute treffen, die ihm sonst vielleicht nie begegnet wären. Im Gegensatz zum Zweier-Treffen gibt es weniger Verbindlichkeit und es ist einfacher zu signalisieren, dass doch kein Interesse an einem weiteren Kennenlernen besteht. Der Nachteil besteht darin, dass solche organisierte Datings mit Kosten verbunden sind, aber was ist heutzutage noch kostenfrei?
Tipps und Hinweise für ein Blind Date zu Zweit
Ob es sich nun um ein Blind Date zwischen zwei Personen im engeren oder weiteren Sinne handelt – Fakt ist, die Personen sind einander unbekannt. Auch Bilder und Worte können geschönt oder gefakt sein. Daher sollten einige Punkte von vorneherein beachtet werden:
- Sicheren, belebten Treffpunkt wählen: Ein öffentlicher Park mit hohem Besucheraufkommen, Fußgängerzone, Kneipe, Restaurant, Kaffee, Freizeiteinrichtungen sind ideal, um sich mit einer unbekannten Person zu treffen. Hier sind viele Leute unterwegs und man bewegt sich in einem geschützten Rahmen.
- Treffpunkt bei weiteren Entfernungen – wer kommt zu wem: Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. In Zeiten der Gleichberechtigung heißt es, dass beide Personen sich den Weg teilen und sich sozusagen in der Mitte treffen. Das ist dank öffentlicher Verkehrsmittel auch für Menschen ohne Fahrzeug zu realisieren. In vielen Ratgebern hingegen steht heute noch, dass der Mann in die Nähe der Frau fahren sollte. Hier muss letztlich jeder für sich entscheiden, wie er oder sie es handhaben möchte.
- Outdoor-Dates nur bei Tageslicht: Bei Nacht sind alle Katzen grau, sagt ein bekanntes Sprichwort. Das stimmt sogar im doppeldeutigen Sinne. Die Verabredung sollte daher draußen nur bei Tageslicht stattfinden, um suspekte und gefährliche Situationen zu vermeiden und auch das Gegenüber im richtigen Licht zu sehen.
- Eine Vertrauensperson informieren: Ob Freundin oder Freund, Familienmitglieder oder Bekannte – Wer sich auf ein Blind Date begibt, sollte einer Person seines Vertrauens Einzelheiten wie Treffpunkt, Uhrzeit, geplante Dauer der Verabredung, evtl. Namen und wenn vorhanden ein Bild der zu treffenden Personen mitteilen. Auch kann vereinbart werden, dass man sich nach einer gewissen Dating-Zeit kurz telefonisch meldet, um sicher zu gehen, dass alles okay ist.
- Datingzeit begrenzen: Um einen ersten Eindruck zu gewinnen und sogar für die Ausschüttung von relevanten Hormonen genügen wenige Minuten. Natürlich muss das Blind Date nicht nach 15 Minuten enden, aber eine Verweilzeit zwischen 60 und 90 Minuten reicht für das erste Date zwischen den Unbekannten aus. Wenn dann Interesse besteht, darf das nächste Date gerne länger ausfallen. Wer sich allerdings schon nach einer halben Stunde langweilt oder weiß, dass weder Basis noch Interesse an einem intensiveren Kennenlernen bestehen, sollte sich nicht zwingen, länger zu bleiben und dies auch deutlich kommunizieren.
- Einladen oder eingeladen werden: Wie beim Treffpunkt bei weiteren Entfernungen zwischen den Datingpartnern gibt es auch hier keinen allgemeingültigen Tipp. Unverfänglich ist es, wenn beide ihren Anteil an der Rechnung, sei es im Restaurant, Café oder für den Eintritt, separat zahlen. Natürlich steht es Mann oder Frau auch frei, das Gegenüber einzuladen, wenn dies finanziell möglich ist.
- Ehrliches Resümee ziehen: Nach dem Date ist manchmal vor dem Date, auf jeden Fall sollten am Ende der Verabredung beide Parteien ihren ehrlichen Eindruck äußern und klären, wie es weiter gehen kann. Das ist für beide Dating Partner der schwierigste Punkt, denn wer teilt schon gerne einen Korb aus, besonders wenn der andere begeistert ist? Doch es nutzt alles nicht, sonst werden falsche Hoffnungen geweckt und man selbst begibt sich in eine ungünstige Position, denn mit dem „wenig interessanten“ Date wird man dann noch länger konfrontiert sein. Wenn beide sich positiv und anziehend finden, ist der nächste Schritt kein Hexenwerk. Wenn beide gegenseitig kein Interesse haben, war es eine Erfahrung. Was hingegen so gut wie gar nicht vorkommt, ist das Phänomen, dass beide sich nicht sicher sind. Die Intuition sagt uns schon sehr gut, ob wir uns mit einer Person Bekanntschaft, Freundschaft, Paarbeziehung oder eben gar nichts vorstellen können.