Bei Erfolg von der Singlebörse abmelden
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Bei Erfolg sofort von der Singlebörse abmelden?

von Redaktion

Volltreffer – Es hat gefunkt und mehr noch, da haben sich scheinbar zwei Singles über eine Partnerbörse gefunden. Nun stellt sich die Frage: Sofort Abmelden oder noch angemeldet bleiben? Aus dem Bauch heraus, würde man jetzt spontan sagen: Abmelden. Aber so einfach ist das in der Praxis nicht, denn neben Kostenfaktoren, spielen auch individuelle Einstellungen und Absichten eine Rolle.

Laufzeiten und Kündigungsfristen sind zu beachten

Im Gegensatz zu kostenlosen Singlebörsen, muss bei kostenpflichtigen Partnerbörsen und Singleplattformen auf die Abo-Laufzeit und die entsprechenden Kündigungsfristen geachtet werden. Wer beispielsweise einen Vertrag mit einer Laufzeit von zwölf Monaten abgeschlossen hat, kann diesen nicht nach zwei Monaten vorzeitig widerrufen, weil er jetzt einen neuen Partner gefunden hat. Er bleibt an die Laufzeit und die vereinbarte Kündigungsfrist gebunden. Das Geld für die zwölf Monate ist weg und wird nicht zurückgezahlt. Daher empfiehlt es sich von Anfang an, eher kurze Laufzeiten von ein bis drei Monaten zu wählen, um im Erfolgsfall nicht auf den Kosten für ein langes Abo sitzen zu bleiben.

Je nach Anbieter ist es möglich, das eigene Profil nach der fristgerechten Kündigung zu löschen/deaktivieren oder relevante Positionen für die Partnersuche aus dem Profil zu entfernen.

Ein gelöschtes Profil kann aber meist nicht wiederhergestellt werden, wenn z. B. plötzlich doch wieder Bedarf besteht und der Vertrag noch läuft. Dann muss es neu angelegt werden. Einige Portale bieten ihren Kunden die so genannte vorübergehende Stilllegung an, die bis zu drei Monaten betragen kann und in der keine Kosten anfallen. Voraussetzung ist eine Mindestlaufzeit von sechs Monaten. Diese Lösung kommt einer kurzzeitigen Vertragsunterbrechung gleich. Nach dieser Zeit läuft der Vertrag wie abgeschlossen weiter.

Problematisch wird es, wenn man gleich in mehreren kostenpflichtigen Portalen angemeldet ist. Es hat einfach einen unangenehmen Nachgeschmack, wenn für das Geld keine Gegenleistung abgerufen wird. Das verleitet nicht wenige dazu, doch regelmäßig nachzuschauen, ob sich nicht doch noch etwas Besseres findet. Auch hier gilt: Weniger ist im Zweifel mehr!

Lieber langsam und mit Bedacht als vorschnell handeln

Eine Beziehung muss sich festigen, denn erst nach der Verliebtheitsphase stellt sich heraus, ob die gemeinsame Zukunft eine Basis hat. Hat sich ein Paar gerade erst gefunden, so ist die prompte Abmeldung aus allen Singlebörsen (wenn möglich) zwar eine liebe Geste, aber auch nicht unbedingt ein Garant für die große und ewige Liebe. Denn es heißt leider nicht umsonst: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch etwas Besseres findet“. Immerhin hat sich jeder der Partner einmal viel Mühe damit gemacht, sein Profil zu erstellen, Zeit und Kreativität investiert und nicht selten auch schon nette Kontakte geknüpft.

Die umgehende Abmeldung aus einer Singlebörse ist mehr eine Proforma-Geschichte, eine Art Liebesbeweis für den anderen. Allerdings ohne wirkliche Aussagekraft und Verbindlichkeit.

Weitaus wichtiger ist es, wie der Partner mit seiner Aktivität auf solchen Portalen umgeht. Besteht uneingeschränktes Interesse an der neuen Person im Leben, so wird die Aktivität gegen Null tendieren, vielleicht geht er oder sie ab und an noch rein, um die Neugierde zu befriedigen. Tut er das nicht, sondern hält sich nach wie vor lange online auf, chattet mit potentiellen anderen Kandidaten, lädt neue Fotos hoch und sucht nach Dates, ist er nicht wirklich bei der Sache mit der vermeintlich neuen Liebe.

Deshalb: Es kommt nicht auf die Abmeldung, sondern auf die Art und Intensität der Aktivität an.

Manch einer soll es sogar schon schlicht und einfach vergessen haben, sich abzumelden, gerade, wenn keine Kosten im Hintergrund angefallen sind. Warum? Weil eben etwas anderes im realen Leben, z.B. der neue Partner, wichtiger war.

Bloß kein Kontrollfreak werden

Es ist so ziemlich das Erste ist, was frisch Verliebte, vielleicht auch schon mit ganz frischem Beziehungsstatus, machen: Nachsehen, ob der andere noch auf der Plattform angemeldet oder ob und wie aktiv er ist. Das kann zu einer Passion werden, gar zu einer Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leidenschaft. Damit macht sich ein jeder nur selbst verrückt, hat kein Vertrauen in den anderen und sich selbst. Im Gegenteil, die Partnerbörse mit all ihren feschen, attraktiven Singles wird übermächtig, ist ständig präsent und Konkurrenz, auch wenn dies nur in der eigenen Einbildung der Fall ist. Man kann nämlich jede Menge hineininterpretieren, da nur ein subjektiver Eindruck entsteht.

Eine Entscheidung zu treffen, ist irgendwann unumgänglich

Singlebörsen dienen dem Zweck, einen Partner zu finden. Das normale Gerechtigkeitsempfinden schließt es daher aus, dass jemand, der einen neuen Partner hat, weiterhin angemeldet bleibt. Deshalb sollte sich jeder selbst auch eine Frist setzen, bis wann die Entscheidung für oder gegen eine Abmeldung zu treffen ist.

Die Praxis zeigt anhand von etlichen Berichten und Meinungen in Foren bekannter Plattformen, dass die Mehrheit der suchenden Singles es nicht akzeptiert, wenn der andere einerseits Interesse an einer Beziehung hat oder diese sogar schon lebt, andererseits aber weiterhin auf einem oder mehreren Portalen für die Partnersuche angemeldet bleibt. Wer hier nicht nach einer angemessen Zeit, die prinzipiell jeder für sich festlegen muss, handelt, erweckt immer den Eindruck, dass er mehrgleisig fährt und doch noch auf der Suche nach etwas Besserem ist. Dieser Eindruck führt gerne zu Eifersucht und Streitigkeiten, weshalb hier die neue Beziehung schon erste Gefährdungstendenzen entwickeln kann.

Wer wirklich liebt und nicht nur verliebt ist, der wird diesen Zeitpunkt finden und auch das ist ein Erkennungsmerkmal für den anderen Partner. Weigert sich der andere hingegen vehement und hat immer Argumente für das Fortbestehen der Profilaktivität bzw. Mitgliedschaft parallel zur Beziehung, ist es nur ganz verständlich, dass dies für den anderen nicht akzeptabel ist.

Alle wollen ein Stückchen Sicherheit, angemeldet bleiben ist da eine Möglichkeit

Das neue Glück ist noch so frisch und logischerweise begleiten erste Verlustängste die Partner. Was ist, wenn es doch nach einigen Wochen nicht wirklich passt oder sich Verhaltensweisen bemerkbar machen, mit denen man dauerhaft nicht klarkommen will? Das angemeldete Profil in der Singlebörse bietet einen gewissen Halt für den Fall, dass es doch nicht mit der Beziehung funktioniert oder sich gar keine Beziehung entwickelt. Dann lässt sich ohne Abmeldung wieder unproblematisch anknüpfen.

Diese „Hintertür“ bleibt daher bei Frauen wie Männer oftmals noch offen und zwar nur aus Angst, nicht, um parallel weiterzusuchen. Dagegen spricht auch nichts, wenn letztlich doch der richtige Zeitpunkt zum Absprung gefunden wird. Denn sonst entsteht eine Eifersuchtsspirale, die dann das Beziehungsende oder das Aus für die Frischverliebtheit bedeutet und einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung ähnelt, weil das eingetreten ist, wovor man eigentlich Angst gehabt hat.

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