Singlebörsen: persönliche Infos herausgeben, aber dosiert

Singles: dosierte Infos beim Kennenlernen

Wie viel Persönliches darf, soll oder muss im Singlebörsenprofil angegeben sein, wie gestaltet sich der Kontakt mit Singles und die Kommunikation im Spannungsfeld von Vertrauen und Vorsicht? Diese Fragen sind auf Singlebörsen nicht unwichtig, denn sowohl eine zu große Offenheit wie auch eine verhaltende Taktik können die Freude an der Suche verderben. Daher gilt es, einige Tipps zu beachten, um die Balance und somit das eigene Gesicht zu wahren.

Sicherheit auf Singlebörsen: Profildaten und Fotos

Es ist kein Geheimnis, dass ein gut und ehrlich ausgefülltes Profil mit aktuellen Fotos von Singles zum Erfolg beiträgt. In vielen Single- und Partnerbörsen ist es sogar notwendig, bestimmte Angaben zu machen, damit es freigeschaltet wird. Unerlässliche persönliche Angaben sollten zu Alter, Wohnort, Familienstand, Kindern, äußerem Erscheinungsbild, Hobbies, Freizeitaktivitäten und Wünschen an den Partner gemacht werden.

Ehrliche Profle vermeiden Enttäuschungen

Dabei heißt es: ehrlich bleiben. Das eine oder andere Kilo zu viel wird keinen stören, wer aber bei Statur schlank angibt und in wirklich eine vollschlanke Silhouette hat, der wird spätestens in der Realität unangenehm auffallen. Gleiches gilt für das Alter oder die Hobbies. Gibt ein Single an, er spielt unwahrscheinlich gerne Skat oder Schach und kann es gar nicht, vermittelt er Interessen, die nicht vorhanden sind. Aber gerade gemeinsame Interessen ziehen potentielle Partner an. Sich als ledig oder geschieden auszugeben und dennoch verheiratet zu sein, ist ebenfalls eine Vorspiegelung falscher Tatsachen, die dem Gegenüber eine falsche Vorstellung vermittelt und somit auch die Prioritäten verschiebt.

Ein Profil, das kaum Angaben enthält, wird auf das Profilbild/die Profilbilder reduziert. Einige denken, dass es bei Singlebörsen eh nur auf die Optik ankommt und ohnehin nach Fotos selektiert wird. Das stimmt aber nur bedingt, denn es lesen weitaus mehr Singles die Textpassagen und Angaben über die Person und entscheiden dann erst, ob sie eine Nachricht senden oder nicht. Zudem wirkt ein gut ausgefülltes Profil, ohne belanglose Floskeln und Allerwelts-Beschreibungen anziehend und macht neugierig.

Es gibt Grenzen für Infos über sich selbst

Es sollte keine intimen Details oder sonstige Inhalte aufweisen, die zu sehr ans Eingemachte oder in die Privatsphäre gehen. Das sind Dinge, die auch in den ersten Nachrichten und bei Telefonaten noch nichts zu suchen haben, sondern beim intensiven Kennenlernen in der Realität zur Sprache kommen können. Telefonnummern und Adressen (beruflich und privat) gehören ebenfalls nicht in das öffentlich einsehbare Profil.

Bei Fotos wird gerne geschummelt, meist handelt es sich bei den Porträt- oder Ganzkörperfotos um Bilder, die schon unter die Kategorie historisch bis antik fallen und nicht aktuell sind. Der Mensch verändert sich – Selbst wenn manche Frauen und Männer auch mit über 50 noch sehr jugendlich wirken, so sehen sie mit 20 eben einfach anders aus als mit 45. Wer von vorneherein ernst und als die Person, die er optisch nun mal heute ist, wahrgenommen werden will, sollte nur Fotos von sich hochladen, die nicht älter als einen oder zwei Monate sind.

Erstkontakte und Kommunikation

Offen, herzlich und tolerant – diese drei Optionen sind in der ersten Kontaktaufnahme und in der weiteren Kommunikation via Mail oder Telefon wichtig. Zudem sollte Interesse für den anderen gezeigt werden. Wer immer nur von sich selbst erzählt, erweckt einen egoistischen Eindruck. Kennenlernen ist ein Geben und Nehmen und braucht daher Ausgewogenheit. Jeder kann so viel oder so wenig von sich preisgegen, wie er es für angemessen hält, sollte aber auch darauf achten, wie viele oder welche gleichwertigen Infos er von seinem Gegenüber bekommt.

Persönliche oder berufliche Probleme, Geschichten über die Familie, Pläne und Erwartungen an das Leben im Einzelnen sind im Erstkontakt tabu. Es geht darum, einen Smalltalk aufzubauen, in den geschickt Infos und Fragen eingebaut werden. Das Gespräch sollte von alleine ins Laufen kommen. Einen reinen Fragenkatalog abzuarbeiten bringt nicht viel und ist langweilig.

Meine Kontaktdaten gehören mir!

Was den Austausch von Kontaktdaten betrifft, so sollte sich dieser zunächst auf den Vornamen und eine Handynummer beschränken, z. B. wenn es um den ersten Schritt in die Realität – das Telefonieren- geht. Viele Singles nutzen den Messenger WhatsApp und müssen damit rechnen, dass auch darüber Nachrichten eingehen, wenn die Handynummer weitergegeben wird. Wer darauf keine Lust hat, sollte das gleich kommunizieren.

Der Familienname bildet ebenfalls die Privatsphäre gegenüber Fremden ab und sollte nicht zu schnell genannt werden. Mit Vor- und Zunamen kann nämlich nach der Person im Internet gesucht werden, was dann nicht selten auch Adressdaten zum Vorschein bringt. Da man bis zum Kennenlernen nie wissen kann, wer oder was sich hinter dem Profil verbirgt, bleiben konkrete Adressen und Angaben, aus denen Adressen abzuleiten sind, auch Festnetznummer, geheim. Schließlich soll der neue Kontakt nicht unangemeldet vor der Türe stehen oder sich im Stalking üben, wenn es doch nichts wird. Das ist alles schon passiert und wird von keinem Single gerne gesehen. Nach einigen Dates und einem gewissen Grundvertrauen wird es ohnehin zu einem Austausch der Adressen kommen.

Vorsicht ist kein Abweisen, sondern eine Notwendigkeit

Auch bei den ersten Dates sollte es noch nicht zu vertraulich werden, denn so ungern es wahrgenommen werden kann oder will: Es sind unter all den Millionen Singles in Singlebösen und Partnervermittlungen online auch psychopathische, narzisstische Personen oder Menschen mit betrügerischen Absichten unterwegs, die keine Grenzen kennen und denen nichts an einer wirklich ernsten Beziehung liegt. Um die eigene Privatsphäre zu schützen und sich selbst sicher zu fühlen, sollten Sie diese Tipps beherzigen:

  • Nachnamen und Wohn- oder Arbeitsadresse bleiben bis zum geeigneten Zeitpunkt tabu.
  • Handynummer kann herausgegeben werden, jedoch gleich Grenzen aufzeigen, was Zeitpunkt und Anzahl von Anrufen, Nachrichten betrifft.
  • Tauschen Sie keine privaten Fotos via Mail oder Smartphone aus, Sie wissen nicht, was damit tatsächlich geschieht.
  • Führen Sie interessanten Smalltalk mit einer guten Mischung aus Fragen zum Gegenüber und eigenen Informationen in angemessener Dosierung.
  • Am Telefon nicht redselig über Persönliches werden, denken Sie daran: Sie haben weder ein stabiles Vertrauensverhältnis, noch wissen Sie, wer am Ende der Leitung sitzt.
  • Beim ersten und zweiten Date Zurückhaltung wahren, erzählen Sie vor allen Dingen, (auch nicht am Telefon) Privates, das später gegen Sie verwendet werden könnte, z. B. dass Sie als Frau keine Kinder bekommen können oder dass Sie wegen diversen Krankheiten physiologisch/psychologisch in Behandlung sind, dass Sie viel oder wenig Vermögen besitzen, etc.
  • Bleiben Sie in Sachen Infostand immer mit dem Gegenüber auf Augenhöhe. Oftmals ist es so, dass einer alles von dem anderen weiß oder wissen will, selbst aber so rein gar nichts oder nur wenig von sich preisgibt.
  • Lassen Sie auch Ihre Wohnung zu Beginn außen vor, treffen Sie sich die ersten Male an neutralen, belebten Orten und unternehmen Sie gemeinsam etwas.
  • Verleihen Sie kein Geld und keine Gegenstände an Personen, die Ihnen nicht ausreichend vertraut sind.
  • Zeigen Sie generell direkt Grenzen auf, ob in Nachrichten, am Telefon oder beim Date.
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